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Im Lieferumfang ist neben dem Stage6 Alu 50ccm Zylinder + Zylinderkopf auch ein Satz Membrane, ein Kolben, ein Kolbenring, zwei Sicherungsringe, zwei Gewindebolzen, div. Gummidichtungen und ein Zylinderfuß-Dichtungsset enthalten. |
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Zunächst wird der Zylinder in Augenschein genommen. |
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Es sollten sich keine Grate an den Überströmkanälen oder der Zylinderbohrung befinden. |
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Sollte dennoch bei der Produktion was hängen geblieben sein, kann man das mit etwas Schleifpapier beseitigen. |
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Auf den Zylinderkopf kann schon mal der Stutzen für den Kühlwasserschlauch samt passender Gummidichtung aufgeschraubt werden. |
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Den Zylinderkopf von innen auch kurz prüfen. |
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Hier noch mal die Dichtungen für den Zylinderkopf, die Gewindebolzen für den Krümmer und die Membrane.
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Das Zylinderfuß-Dichtungsset in verschiedenen Stärken. Für eine optimale Kompression ist ein bestimmter Abstand zwischen Kolben und Zylinderkopf wichtig. Um diesen Abstand zu gewährleisten sind verschieden dicke Fußdichtungen enthalten.
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Der Kolben mit montiertem Kolbenring, Kolbenbolzen und zwei Kolbenbolzensicherungsringen. Auf den Kolben befindet sich eine Markierung (meist in Form eines Pfeils). Diese Markierung gibt an wie der Kolben in den Zylinder verbaut werden muss. Der Pfeil zeigt immer in Richtung Zylinderauslas also zum Krümmer. |
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Die Montage des Kolbenringes muss absolut gewissenhaft und vorsichtig erledigt werden. Wird er zu sehr aufgebogen, kann er schnell brechen und wird somit unbrauchbar. Am besten man legt ihn mit einer Seite bereits in die Nut und schiebt den Rest vorsichtig Stück für Stück über den Kolben in die Nut. Es ist darauf zu achten, dass sich die Enden an dem Kolbenringstoßstift treffen.
( Info: Bei Kolben mit zwei Kolbenringen ist darauf zu achten, dass der hellere Ring auf der oberen Kerbe und der dunklere Ring auf der unteren Kerbe montiert wird.) |
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Nun kann man probieren den Kolben in den Zylinder einzuführen. Somit bekommt man schon mal ein Gefühl dafür. Außerdem kann man den ganzen Zylinder noch nach allen Richtungen drehen was später nicht mehr der Fall ist und man hat es leichter, weil man schon weiß an welchen Stellen man anpacken muss damit alles flutscht. ;) |
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Ist das nicht ein schöner Anblick? |
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Also geht es jetzt an's Eingemachte. Wie so oft muss der Auspuff ab. |
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Die Muttern am Krümmer abschrauben. |
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Den Auspuff von der Halterung lösen. |
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Nun suchen wir uns einen geeigneten Schlauch um das Kühlwasser abzulassen. |
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Vom Vergaser, führt ein Schlauch bis runter … |
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… zu einem Schlauch der sich neben dem Anschluss für die Lichtmaschine befindet. |
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Damit man besser am Vergaser arbeiten kann, wird der Luftfilter ebenfalls abmontiert. |
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Nun kann man die Schelle lösen und ein Stück auf den Schlauch schieben. |
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Es sollte ein geeignetes Gefäß bereitstehen, welches ca. 1,5 - 2 Liter Flüssigkeit auffangen kann und das Helmfach sollte offen stehen. Der Schlauch wird nun vom Vergaser abgezogen. Mit dem Daumen wird der Anschluss vom Vergaser zugehalten … |
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… und der Schlauch in eine Flasche oder ähnliches gesteckt. Das Wasser sollte nun bereits aus dem Schlauch laufen. |
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Man kann den Vorgang noch beschleunigen in dem man den Verschluss am Kühlflüssigkeitsbehälter entfernt. |
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Um auch den Zylinder restlos zu entleeren, wird die Entlüftungsschraube rausgedreht. |
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So, das Wasser ist abgelaufen und kann nun entsorgt werden. Ach ja… wenn Ihr glaubt das Wasser sieht schon nicht mehr so Taufrisch aus, dann solltet Ihr erstmal den Zylinder von innen sehen… aber dazu später mehr. |
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Nun wird auch noch der zweite Wasserschlauch, der vom Vergaser zum Zylinder führt, abgenommen. |
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Der Stecker von der Lichtmaschine wird abgestöpselt … |
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… und der Wasserschlauch wird abgezogen. Warum diese Arbeitsgänge obwohl es so aussieht, als ob sie mit dem Zylinderwechsel nichts zu tun haben? Damit wir später entspannt Arbeiten können, wird der komplette Motorblock vom Rahmen getrennt und dazu müssen sämtliche Schläuche und Kabel abgenommen werden. |
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Der Unterdruckschlauch für die Benzinpumpe kommt ab. |
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Das Variomatikgehäuse wird geöffnet … |
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… und der Seilzug für die Ölpumpe ausgehängt. |
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Anschließend wird auch noch die Ölpumpe ausgebaut. |
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Der Vergaser wird ebenfalls von seinem Ansaugstutzen getrennt. |
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Mit einem Gurt oder etwas Schnur kann man sich die Beiden Kollegen aus der Arbeitsumgebung holen.
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Das Kabel vom Temperaturfühler, der Zündkerzenstecker und der Wasserschlauch kommen auch ab. |
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Nun muss über eine geeignete Stütze für den Rahmen nachgedacht werden. |
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Ein gut positionierter Wagenheber hat ausgereicht. Man sollte aber das Vorderrad am Einschlagen und das Heck evtl. mit einem Seil am Kippen hindern. |
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Der hintere Stoßdämpfer wird vom Motorgehäuse abgeschraubt. |
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Als nächstes wird der Bolzen für die Aufhängung gelöst … |
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… und herausgezogen. |
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Die hintere Bremszange muss ebenfalls demontiert werden. |
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Bis auf die Stromkabel für den Starter sind nun alle Verbindungspunkte aufgelöst und der komplette Motorblock samt Hinterrad kann um gute 90° gedreht werden. Jetzt kommt man bequem überall rann. Kümmern wir uns zunächst um den Membranblock. |
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Da dem Zylinder neue Membrane beilagen, werden diese auch ruhig eingebaut. An einer Ecke sind sie nicht abgerundet sondern ehr abgeschnitten. Die Prellbleche weisen die gleiche Markierung auf und zeigen somit die richtige Montage der Membrane an. |
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Wenn man den Membranblock einbaut, sollte man etwas Dichtungsmasse auftragen. |
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Nicht zu viel verwenden da sonst etwas von der Masse in das Motorgehäuse laufen könnte. |
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Zu guter Letzt den Ansaugstutzen befestigen und sich wieder dem Zylinder widmen. ;) |
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Temperaturfühler ausbauen. |
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Die vier Muttern von den Stehbolzen entfernen. |
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Den Zylinderkopf lösen … |
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… und abnehmen. |
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Ja, der Zylinder hat schon bessere Zeiten gesehen. Aber umsonst wird er ja auch nicht gewechselt. ;) |
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Die Fußdichtung könnte etwas fest sitzen. Mit etwas Gefühl und einem beherzten Ruck sollte sich der Zylinder aber lösen lassen. |
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Der Zylinder kann nun über die Stehbolzen abgezogen werden. |
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An der Riemenscheibe wird nun solange gedreht, bis der Kolben am weitesten raus schaut. |
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Ob geübter Bastler oder nicht, ich würde das Motorgehäuse immer mit einem Tuch vor herumfliegenden Teilen schützen. Nichts ist ärgerlicher als sich die 10 Sekunden Arbeit für das Tuch zu sparen und nur weil ein Kleinteil in das Gehäuse gehopst ist mehrere Stunden damit zuzubringen das Teil rauszufischen oder sogar den Motorblock aufschrauben zu müssen. |
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Mit einer Zange wird nun auf einer Seite der Kolbensicherungsring entfernt. |
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Der Kolbenbolzen kann rausgedrückt werden und somit lässt sich auch der Kolben vom Pleuel lösen. |
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In den neuen Kolben wird schon mal ein Sicherungsring in die Nut gedrückt. |
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Den neuen Kolbenbolzen ruhig mit etwas Zweitaktöl bestreichen. |
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Bei der Montage des neuen Kolben unbedingt an die Markierung denken, die in Richtung Zylinderauslas zeigen muss. |
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Nun noch den zweiten Kolbenbolzensicherungsring in die vorgesehene Nut einsetzen. |
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Kommen wir zum Zylinderkopf. |
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Es müssen alle Gummidichtungen in die vorhandenen Nuten eingelegt werden. Für eine bessere Haftung kann man diese auch leicht mit Zweitaktöl einschmieren. |
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Der Zylinder wird ebenfalls mit Zweitaktöl eingeschmiert. |
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Die Gewindebolzen sollten mit etwas Schraubensicherungslack in den Zylinder eingedreht werden. |
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Nun die Fußdichtung und den Zylinder auf die Stehbolzen schieben. Beim einfädeln des Kolben in den Zylinder immer mit der Ruhe arbeiten. Gewalt bringt ein hier nicht weiter. |
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Jetzt kann der Zylinderkopf auf die Stehbolzen geschoben werden. |
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Mit den vier Muttern wird der Zylinderkopf über kreuzt wieder festgeschraubt. |
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Der Temperaturfühler wird mit etwas Dichtungsmasse oder besser mit einem neuen Dichtungsring bestückt und eingeschraubt. |
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So… nun sind wir soweit wieder alles rückwärts zusammen zu schrauben.
Der Bolzen für die Aufhängung wird wieder eingefädelt und befestigt. |
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Das Kabel für die Lichtmaschine und die Hauptwasserschläuche werden verbunden und mit neuen Schellen gesichert. |
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Die Ölpumpe wird wieder eingebaut und das Seil eingehängt. |
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Der hintere Stoßdämpfer wird wieder mit dem Motorgehäuse verbunden. |
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Die hintere Bremszange wird mit einem Schlitzschraubendreher etwas geweitet und wieder montiert. |
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Wenn sie wieder richtig sitzt nicht vergessen das Öl zurück in die Bremszylinder zu pumpen. |
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Der Vergaser kann wieder auf den Ansaugstutzen befestigt werden. |
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Zündstecker und Temperaturfühlerkabel aufstecken. |
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Die Vergaserkühlschläuche verbinden. |
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Noch mal alles auf korrekten Sitz und Festigkeit prüfen. |
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Der Auspuff kann nun wieder montiert werden. |
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Das Variomatikgehäuse schließen und den Luftfilter montieren. |
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Der Wasserkreislauf kann wieder mit frischem Kühlwasser versorgt werden. |
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Um den Zylinder zu entlüften ist oben eine kleine Entlüftungsschraube angebracht. |
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Danach ist wieder neu Abstimmen angesagt. Der neue Zylinder ist zwar nicht auf enorme Leistungssteigerung aus, aber sauber abgestimmt merkt man schon einen Unterschied. Ab jetzt wurde es zumindest sehr deutlich, dass die Maschine das ¾ Gas nicht mehr gut angenommen hat. Die Hauptdüse war ausreichend dimensioniert da Vollgas fahren ohne Probleme ging. Abhilfe hat hier eine neue Düsennadel geschafft. Die Seriendüsennadel ist kaum Konisch zulaufend. Somit wird das Gemisch im ¾ Gas bereich zu Mager und der Motor bring keine Leistung. Die neue Düsennadel ist deutlich Konischer und erinnert schon ehr an eine "Nadel". Sie sorgt für ein ordentliches Gemisch auf der ganzen Linie. |